Massive Kieferndielen – frisch gerockt!

Gerockte vintage auf alt gemachte Märksiche Kieferndielen

Oder: „Veraltert“ ist das neue Neu!

Dielenboden aus Kieferdielen oder Eichendielen: früher sollte der blitzeblank gewienert aussehen, kratzer- und faltenfrei wie ein Kinderpopo. Und natürlich „astrein“.

Doch die Moden ändern sich. Astrein gilt neuerdings als spießig. Man steht auf gerockten Dielenboden. Das hat dazu geführt, dass viele Anbieter Eichendielen, Kieferndielen nicht nur in „rustikaler“, sehr rustikaler, und irre rustikaler Sortierung anbieten, sondern auch dazu übergegangen sind, die Dielen werksseitig „vorzurocken“ mit diversen mechanischen und chemischen Methoden. Was früher als minderwertig galt, kostet heute ordentlich Aufschlag. Was vor 20 Jahren Brennholz wurde, klingt heute zum Beispiel so: „Das äußere Erscheinungsbild der Holzdielen zeichnet sich durch zahlreiche Äste und Oberflächenrisse aus, es entsteht ein rustikaler, fast schon antiker Charakter des Dielenbodens.“

Holz-Lyrik treibt rustikale und patinierte Blüten

Das schöne Genre der Holz-Lyrik hat einen neuen, blühenden Zweig bekommen. Wir lesen von „antik handwerklich veralterten“ Hölzern, von „patinierten“ Hobeldielen oder Landhausdielen.

Warum auf alt, auf „vintage“, auf Treibholz-Optik getrimmte Dielen so angesagt sind? Vielleicht, weil Laminat inzwischen fast täuschend wie Echtholz aussehen kann, jedenfalls von weitem. Da macht sich kaputter look authentischer. Kieferndielen oder Eichendielen als lebendiges Material, mit Seele und faltigem Antlitz. Und „patinierte“ (also künstlich mit Patina versehene) Dielen sehen so aus, als hätten sie eine Geschichte. (Hat diese Sehnsucht nach Geschichte etwas mit unserer geschichtsvergessenen Zeit zu tun?)

Stahlbürsten und Wurmlochbohrer im Einsatz

Die Hauptmethode zum Gebrauchtlook ist das maschinelle Bürsten mit harten Metallbürsten. Unsere mitteleuropäischen Bäume wachsen ja in zwei Schüben pro Jahr. Erst entwickeln sie das „Frühjahrsholz“, es bildet die hellen, weicheren Ringe etwa April bis Mai. Und dann kommt noch mal ein langsamerer Wachstumsschub etwa Juli bis August und prägt die dunkleren, härteren Ringe. Beim Bürsten werden die weicheren Anteile aus der Maserung herausgeschruppt und das härtere Sommerholz bleibt stehen. Eine natürliche Riffelung. Dass gebürstete Dielen strapzierfähiger wären als nicht behandelte, wie manche Anbieter behaupten, ist natürlich gebürsteter Quatsch. Unbehandelte Kieferdielen oder Eichendielen werden im Laufe von Jahren gebürstete Dielen: durch immer wieder drüberlatschen 😉

Außerdem im Einsatz: Essig und Stahlwolle, Beize und sogar Wurmlochboher.

Patina erzeugen? Das können Sie auch selber!

Wir von Holz-Lebt machen da nicht mit. Bei uns gibt es die Märkischen Kieferndielen und Eichendielen in der Qualität mindest 100jähriger, langsam gewachsener Bäume, natürlich astarm, aber nicht astrein und fertig geschliffen.

Um die Patina müssen Sie sich schon selber kümmern! Lassen Sie Ihre Kieferndielen oder Eichendielen in Würde altern. Vielleicht haben Kinder darauf getobt oder Hunde gespielt; vielleicht wurde auf Partys getanzt, gelacht, geweint, gelebt. Und wenn es schnell gehen soll mit der gelebten Aura: Laden Sie zum Kindergeburtstag ein und die Eltern gleich mit. Die Mütter mit Stilettos, die Väter mit schweren Arbeitsschuhen (oder umgekehrt), lassen Sie die Puppen tanzen auf den rohen, noch nicht geölten Dielen! Sie werden sehen, wie schnell Ihr Dielenfußboden eine gut runtergerockte Patina entwickelt!

    Ihr Dieler Erik Heinrich.