Wie lang sind raumlange Kieferndielen?

Warum wir keine 12 m – Dielen fertigen

Wir von Holz-Lebt bauen und vertreiben unsere Kieferndielen raumlang. Raumlang heißt, dass die Dielen ohne Unterbrechung von einem Raumende bis zum anderen verlaufen. Also keine Dielenstückchen von 1,20 oder 1,50 oder 2 Meter, die in versetzem Muster verlegt werden, sondern ganze Dielen. Wir finden, wenn eine Diele durch und durch massiv ist, sollte sie auch raumlang sein. Versatzdielen, als „Klickparkett“ oder ähnliches, das ist halt Massenware von der Stange, die sich industriell prima verarbeiten lässt (böse Zungen sagen, das Holz wird „verwurstet“) und so eine Art Gefühl von Holz in die Wohnung, in das Reihenhaus bringt.

Moment mal, werden Sie vielleicht sagen, warum hat Holz-Lebt dann nur Kieferndielen raumlang bis 6 Meter Länge und nicht, wie manche Mitbewerber, 9 Meter oder sogar 12 Meter lange Dielen? Well, zum einen wäre ich mir nicht sicher, dass die 12 Meter Länge gerade auf Lager wäre. Zum anderen sind 7 oder 9 oder 12 Meter Länge wirklich verdammt unhandlich.

Organisches Raumgefühl mit Kieferndielen

Aber der eigentliche Grund, warum wir keine Dielen von über 6 Meter Länge produzieren, ist: Es sieht nicht gut aus. Wieso? Zwischen den Dielen sind ja immer Fugen, die einen organischen Dielenboden strukturieren. Und wenn man an diesen Fugen entlangschaut und sie wirklich sehr lang, scheinbar unendlich lang sind, und sich am Ende des Gesichtsfeldes scheinbar treffen, bekommt man ein sehr unangenehmes Raumgefühl. Der Raum überfordert den Menschen optisch. Der Raum bekommt die Behaglichkeit einer Wartehalle.

Behaglich wie eine Wartehalle

Weil das schon unseren Vorfahren bekannt war, wurde in den meisten größeren Gebäuden, etwa in Schlössern oder in Guthäusern, der Fußboden großer Hallen und Säle stets in Teilbereiche gegliedert. Einfach, weil es besser aussah und wirkte. Den Gutsherren des 19. Jahrhunderts fehlte es nicht an 12 Meter langen Dielen, auch nicht an Arbeitskräften, diese herbeizubuckeln. Aber sie gliederten die großen Räume mit Mittelfriesen oder Kreuzfriesen. Ähnlich verfuhren die Baumeister der Kirchen, dort, wo mit Dielen gearbeitet wurde.

Querfriese, Kreuzfriese und Rahmenfriese geben Struktur

Und so empfehlen wir es auch unseren Kund*innen, sofern sie sehr lange Räume haben. Wir beraten da sehr gerne und finden in aller Regel eine Lösung, wie der Dielenboden eines großen (selbstverständlich auch eines kleinen) Raumes am besten und schönsten zur Geltung kommt, und wie ein Raum sich am organischsten und gefälligsten gliedern lässt. Fragen Sie gerne nach! Auf Sie freut sich:

Ihr „Dieler“ Erik Heinrich.

Herrliches Kreuzfries in Eiche, Stöße auf Gehrung geschnitten, Füllung mit Kieferndielen im Gutshaus bei Welzow-Süd in der Lausitz.
Ein wunderschön erhaltenes Kreuzfries im Gutshaus Geisendorf in der Lausitz, das direkt an der Bruchkante vom Braunkohletagebau liegt!
Längs- und Querfriese in Eiche, Füllung mit Kieferdielen. Hält seit Jahrhunterten im Prager Schloss.
Im Prager Schloss. Kieferndielen in Eichenfriese eingefasst. Vieleicht schon seit dem 2. Prager Fenstersturz (1618)? Naja, wohl nicht ganz.
Kreuzfries Eiche, Füllung Kiefer.
Patina! Kieferndielen halten jahrhundertelang. Hier im Königssaal vom Prager Schloss.
Patina! Kieferndielen halten jahrhundertelang. Hier im Königssaal vom Prager Schloss.