Waldbaden auf Märkischen Kieferndielen

Oder himmlisch schlafen auf Hobelspänen

Seit einigen Jahren ist „Waldbaden“ Mode geworden bei Zeitgenoss*innen, die sich etwas urban-ungelenk der Natur nähern wollen, wobei das früher favorisierte Baumumarmen nicht mehr das ist, was es war, seit Söder es macht. Shinrin-Yoku kommt aus Japan, wo es seit Jahrzehnten Bestandteil der Naturverehrung ist. Auszeit und Kopflüften für stadtmüde Hamsterradläufer. Zum Waldbaden bietet sich den Bewohnern der japanischen Inseln reichlich Möglichkeit, denn diese sind – wer hätte das gedacht – zu etwa zwei Dritteln mit Wald bedeckt. Deutschland, das in Westeuropa als waldreich gilt, kommt gerade mal auf ein Drittel!

Baumumarmen ist auch nicht mehr, was es mal war, seit Söder es macht.

Die wunderbare Waldwirkung entsteht durch Wipfelrauschen, sauerstoffreiche Luft und dem Wecken tiefer Erinnerungen an mystischen Deutschen Märchenwald. Dazu kommen natürlich erzeugte Terpene, Phenole, Aldehyde. Besonders in Kiefernwäldern und ganz besonders, wo gerade Kiefern gefällt wurden. Denn all diesen VOCs (Volatile Organic Compounds) ist eines gemeinsam: sie sind volatil, sprich flüchtig.

Das bedeutet, Waldbaden können Sie zwar auch zu Hause auf Ihrem Fußboden aus Märkischen Kieferndielen. Aber die Wirkung beschränkt sich auf die angenehme Haptik, Wärme und Elastizität des Holzes, sowie natürlich sein positiver Einfluss auf das Bioklima durch die Feuchteregulierung. Wenn Sie Aromastoffe wollen – es gibt sie, synthetisch oder besser: natürlich, aus dem Sprühfläschchen 😉

Die Kieferndielen duften leider schon bald nach Verarbeitung nicht mehr. Andererseits: besser ist das, denn einige Menschen reagieren empfindlich auf die VOCs. Interessant übrigens: Die flüchtigen Aromastoffe bleiben lange im Holz gebunden; schleifen wir 100 Jahre alten Kiefernfußboden ab, werden sie wieder freigesetzt. Es duftet wie bei einem Spaziergang durch einen Kiefernwald, in dem gerade ein Baum geschlagen wurde.

Sparen Sie sich den sündhaft teuren Zirbenholz-Boden!

Sie können sich also den sündhaft teuren Fußboden oder das Bettgestell aus österreichischem Zirbenholz sparen (die Zirbenkiefer ist eine enge Verwandte unserer Waldkiefer). Die angenehme Wirkung der Zirbe passiert mental, im Kopf – aber nicht physisch.

Viel besser: Sie besorgen sich (aus Österreich) ein Kissen mit Zirbenspan-Füllung. Ich persönlich schlafe himmlisch darauf. Die Späne muss man allerdings regelmäßig, so zwei- bis viermal im Jahr austauschen, weil, Sie wissen schon: volatil. Nebenbei: Ohne je Messungen angestellt zu haben, glaube ich, dass unser sehr harzreiches, „kieniges“ Märkisches Kiefernholz eine ähnliche Konzentration von VOCs hat wie Zirbenholz. Hätte ich etwas mehr Zeit, würde ich unsere Hobelspäne in hübschen Kopfkissen vermarkten. Hobellocken haben wir genug! Wenn also jemand Lust hat auf so ein startup, kann er / sie sich gerne melden bei:

Ihrem „Dieler“ Erik Heinrich.