Wo kommen die Bäume her für Märkische Kieferndielen?


Manchmal haben wir Kunden, die gerne den Wald sehen möchten, aus dem ihr Fußboden kommt. Kein Problem, ich habe schon mit Kunden Waldspaziergänge gemacht und ihnen den Ort gezeigt, an dem ihr Fußboden aus massiver Märkischer Kiefer oder Eiche über 100 Jahre herumstand, bevor er sich zu ihren Füßen gelegt hat.

Hier wuchs Ihr massiver Kiefernfußboden

Hier im Havelland besuche ich WaldbesitzerInnen, die Holz verkaufen möchten und über vielversprechende Bestände verfügen. Waldbesichtigung: Wie ist das Gelände, wie gepflegt ist der Schlag, sind die Bäume überwiegend gerade, sind die Stämme glatt oder sehr ruppig und verastet, gibt es Spechtlöcher, die auf einen nicht mehr ganz vitalen Baum deuten, sind die Kronen frisch oder trocken? Und manchmal scharre ich auch an der Oberfläche und schaue mir die Erde an. Ist sie sandig, humusarm? Für mich ein gutes Zeichen, denn schlechte Böden bedeuten langsames Wachstum und dichtes Holz. Die meisten Böden sind so, bei uns im Havelland.

Schlechte Böden – Gutes Holz!

Wenn mir der Bestand geeignet erscheint, muss nur noch zwischen Waldeigner*in und mir geklärt werden, dass mir der Fällzeitpunkt wichtig ist – Winter und Neumond – und dass die gefällten Bäume mitsamt Krone bis zum Frühjahr liegen bleiben dürfen. (Vgl. …) Dann kommt der Handschlag.

Bald darauf kann man mich durch dieses Waldstück stapfen sehen, gerne an einem etwas trüben Tag im Oktober, denn bei Sonnenschein mit viel Licht und Schatten sieht man Schäden und unschöne Stellen am Baum nicht so gut. Mit einer Farbspraydose in der Hand gehe ich von Baum zu Baum. Der ideale Baum für Märkische Kieferndielen hat 35 – 50 cm Durchmesser mit Borke, er ist recht gerade und möglichst astarm. Die Bestände, die um 1900 gepflanzt wurden, sind oftmals wertentästet worden; das heißt, die jungen Äste wurden regelmäßig abgeschlagen, um keine großen Asteinschlüsse im späteren Brett zu sehen. In jedem Falle achte ich darauf, dass die Bäume zumindest im unteren Teil keine Äste haben und möglichst keine Beulen, die manchmal (nicht immer) auf größere, überwallte Äste hindeuten. Und natürlich sind Drehwuchs oder ersichtliche Spannungen im Stamm Ausschlusskriterien.

Der Traumbaum für Märkische Kieferndielen

Leider wachsen die Bäume für unsere Dielen alle in Monokulturen. Allerdings auf Waldböden, auf denen andere Bäume als die Kiefer wenig Chancen hätten. Selbst den anspruchslosen Kiefern setzt ja die Trockenheit der vergangenen Jahre erheblich zu. Und nur in Monokultur wächst das Holz in einiger Menge so brauchbar für den Holzbau, einschließlich unserer Fußböden, heran.

In diesen als unsicher gefühlten Zeiten kommt es mir so vor, als legten meine Kund*innen ihr Geld wertbeständig an, wozu eben auch Qualitätsholz zählt. Um so mehr Ansporn für uns, schöne Bäume auszusuchen.

Massive Märkische Kieferndielen sind eine Wertanlage

Manchmal gehe ich dreimal und bis zur Genickstarre um einen Baum herum, bevor ich entscheide, ob er dazugehören wird: zu den Bäumen, die fein genug sind für unsere Märkischen Kieferndielen.

Und manchmal gucke ich auch zur Entspannung nach unten. Mit viel Glück finde ich dann am Stammfuß eine Krause Glucke; großartiger Speisepilz, der mit Kiefern in guter symbiotischer Gesellschaft lebt.

Ihr Dieler Erik Heinrich …

… berät Sie gerne zu massiven Kieferndielen und allem drumherum (aber nicht zu Pilzen).