Märkische Kieferndielen – alt oder neu?

Geht doch noch ;-) Alte Dielen in Gutshof

Wann lohnt es sich, die alten Kieferndielen auszubessern oder aufzuarbeiten?

Oft sind sich Kundinnen unsicher, ob ein alter Dielenfußboden noch erhalten werden kann, oder besser durch einen neuen ersetzt wird. Meine Meinung (obwohl ich Ihnen ja gerne neue Märkische Kieferndielen verkaufen möchte): er kann drin bleiben, der alte Dielenboden, in den allermeisten Fällen. Erst wenn Sie drohen durchzubrechen und eine Etage tiefer zu landen, gut, dann sollten Sie über einen neuen Fußboden nachdenken (und sich gerne von Holz-Lebt ein Kostenangebot machen lassen).

Unterm „Ochsenblut“ sehen die alten Dielen oft noch super aus!

Dielen aus Kiefernholz oder aus Eiche oder welchem Holz auch immer, können einige Jahrhunderte lang halten. Holz darf auch nass werden. Es muss nur immer bald trocknen können. Ganz typisch sind die Schadensbilder in Berliner Zimmern, wenn die Fenster im Krieg zerstört und erst nach Jahren ersetzt wurden. Dann wurde es nass in Fensternähe und blieb feucht. Feuchte Dielen ab etwa 15 % Feuchte im Holz werden Futter für den „Holzwurm“, die Larven vom Gemeinen Nagekäfer. Der Nagekäfer bevorzugt das weichere Splintholz. Das ist bei den Kieferndielen, die in den allermeisten Berliner Zimmern liegen, das helle Holz der Außenränder, genau da, wo zwei benachbarte Dielen über Nut und Feder miteinander verbunden sind. Dort, wo man auch deutlich die dünnen Fraßgänge sieht, wird das Holz dann schwach und mürbe. Oft halten die Nut-Feder-Verbindungen dann nicht mehr, sind brüchig und durchgetreten. Solche Kieferndielen sind dann tatsächlich hinüber und sollten ersetzt werden.

Raus und wieder rein? – Nein!

Das ist aber meistens kein Grund, die Kieferdielen aus dem ganzen Raum herauszureißen. Oft genügt es, die fensternaher Feuchte ausgesetzten Dielen herauszunehmen und zu ersetzen. Wir von Holz-Lebt sind uns nicht zu schade, Ihnen die zwei oder drei Dielen anzufertigen, die Sie dann brauchen, um sie einzufügen. Wir bauen die Märkischen Kieferndielen dann in genau der Stärke wie der alte Boden. Die neuen Dielen sind zunächst etwas heller als der Altbestand, dunkeln aber bald nach und gleichen sich im Laufe der Monate mehr und mehr den Bestandsdielen an.

Alte Kieferndielen erhalten oder neue rein? Es hängt auch von Ihrem ästhetischen Empfinden ab. Wenn Sie einen alten Boden mit seinen Schadstellen, Wurmlöchern und der Patina von Jahrzehnten toll finden, dann spricht nichts dagegen, schon gar nicht unter Nachhaltigkeitsaspekten, ihn zu behalten. Wenn der Dielenfußboden eines Raumes aber vollständig abgelatscht, durchgetreten, brüchig und unbrauchbar ist, würde ich immer empfehlen, ihn komplett rauszuwerfen und durch neue Dielen zu ersetzen. Ente oder Trente!

Was ich fast nie raten würde: alte Dielen aufzunehmen, also herauszuhebeln und aufzuarbeiten. Es macht einen Haufen Arbeit, geht selten ohne Begleitschäden ab, macht dem Tischler, der die Dielen abschleifen und neu besäumen wird, schlechte Laune, falls er seine Hobelmesser an einem übersehenem Nagel ruiniert. Die neu zugeschnittenen Dielen reichen dann natürlich nicht mehr für den ganzen Raum. Und am Ende kostet die Sache so viel Geld wie neue Kieferndielen. Zum Beispiel von Holz-Lebt.

Ihr „Dieler“ Erik Heinrich.

P.S.: Ich beantworte Ihnen sehr gerne Ihre Fragen dazu und zu allen anderen Themen rund um massive Kieferndielen oder Eichendielen.

Volle Patina! Dielen, ca. 150 Jahre alt, in Gutshaus.

Wurmfraß? Nicht gleich rausreißen!

Und so könnten die neuen Märkischen Kieferndielen aussehen:

München Schwabing